Liebe:r zukünftige:r Nichtraucher:in
Janine Aerni
am
Über den Frust und die Erwartungen
Vielleicht rauchst du schon lange. Oft. Und eventuell hast du schon mehrmals versucht, Nichtraucher:in zu werden. Und es hat nicht geklappt. Oder eine gewisse Zeit und schon warst du wieder im alten Fahrwasser. Nun interessiert dich Hypnose. Dein letzter Strohhalm.
I get it. Und ich find’s toll, dass du dich für Hypnose entscheidest. Ich fühle mich geehrt, wenn du zu mir kommst und meine Hilfe suchst. Ich freu mich auf dich. Aaaaaaaber…
Ich hab Respekt
Davor, dass es nicht klappt, und du nach einer Sitzung noch immer rauchst. Und dass du denkst: “Hypnose ist nichts für mich. Hypnose hilft nicht.”
Seien wir ehrlich: Das kann sein. Es kann sein, dass du nach einer Sitzung noch rauchst. Und das sage ich ungern, ich möchte dir ja nicht suggerieren, dass du es eventuell nicht schaffst. Ich möchte ja, dass du an dich glaubst. Aber als denkender Mensch hast du dir das ja vielleicht auch schon ausgemalt. Wie gehen wir nun mit dieser Diskrepanz um?
Radikales Annehmen hilft oft. Annehmen, dass…
- Hypnose wunderbar ist und oft hilft, aber kein Wundermittel ist.
- Eine Sitzung vielleicht ausreicht, vielleicht aber auch nicht.
- deine Abhängigkeit oder deine Sucht vielleicht die Spitze des Eisberges ist und drunter noch andere Themen verborgen liegen.
- dir dass Rauchen bei etwas geholfen hat. Mit gewissen Situationen und Emotionen umzugehen zum Beispiel.
- eingefleischte oder langjährige Dinge oft Zeit brauchen.
Und drum habe ich Respekt. Wenn ich es nun “nicht schaffe”, dass du nach einer Sitzung nicht mit Rauchen aufgehört hast, habe ich dann versagt? Dich nicht professionell genug unterstützt? Oder hast du versagt?
Teilerfolge feiern
Meine Antwort lautet nein. Wir beide haben dann nicht versagt. Vielleicht ist Hypnose nichts für dich. Oder ich bin nicht die richtige Person für dich. ODER: Es hat etwas in Bewegung gebracht. Etwas im verborgenen Teil des Eisberges, in dem Teil, der unter Wasser liegt. Einige Dinge fallen dir plötzlich leichter. Du rauchst eventuell weniger, hast gesunde Alternativen gefunden oder schaffst es immer besser, dir eine rauchfreie Version von dir vorzustellen. Du gehst stressfreier durch deinen Alltag oder kannst besser Grenzen setzen.
Dass muss doch gefeiert werden! Es ist nämlich eine wichtige Zwischenetappe. Sei stolz auf dich! Erkenne deine Fortschritte an. Begegne dir mit Wertschätzung.
Haltungsänderung
Vielleicht konntest du den Blickwinkel verändern und kannst jetzt liebevoller auf dich schauen, öfters mal sagen: “Hey, das mache ich richtig gut und ich bin dran.”
Das ist nicht nichts, es ist sehr viel. Und je älter ich werde, desto mehr bin ich der Meinung, dass gute Dinge Zeit brauchen. Dass du immer wieder versuchen und dich ausprobieren kannst, umfallen darfst und auch frustriert und müde sein wirst. Aber du stehst wieder auf und bleibst dran an deinem Ziel. An der Wunschvision von dir.
Ist das nun schlechte Werbung?
Ist dies nun schlechte Werbung für Hypnose? Vielleicht. Aber mein oberstes Credo ist es, ehrlich mit dir zu sein. Ich möchte nichts schön reden. Das hat mir Arbeitsethik zu tun. Und damit, dass ich kein Heilversprechen geben kann. Mit dem Rauchen aufhören ist hart. Es erfordert mehr als nur Disziplin und positives Denken. Ist es unmöglich? Nein! Ich habe schon viele Menschen begleiten dürfen, die mit Hypnose rauchfrei geworden sind. Aber auch solche, die weiterhin geraucht haben nach der Sitzung. Hypnose ist magisch und kann vieles, aber sie ist kein Zaubertrick und und kein Wundermittel. Es ist kein passiver Prozess, in den du eintauchst und rauchfrei rauskommst.
DU machst die Haltungsänderung. DU wirst dir bewusst, was du gewinnst, wenn du nicht mehr rauchst. DU überlegst dir, ob du eine andere, gesündere Form findest mit Stress, Nervosität, Trauer, Überforderung, Pausensituationen etc. umzugehen.
Ich stelle dir Fragen, die dich weiterbringen. Ich begleite dich dabei, neue Erkenntnisse zu haben und Bilder zu finden, die dir als Anker helfen im Alltag. Ich wünsche mir, dass du an die Power in dir glaubst und die Möglichkeit willkommen heisst, eine rauchfreie Zukunft zu haben.
Was dir hilft
Vor einer Sitzung kann es helfen, wenn du dir folgende Fragen stellst:
- Wie gross ist mein Commitment? Wie viel liegt mir daran, rauchfrei zu werden?
- Übernehme ich dir Verantwortung und sehe es als einen aktiven, selbstwirksamen Prozess an?
- Wie fest hänge ich an meiner Identität als Raucher:in und bin ich bereit, diesen Anteil gehen zu lassen?
- Welche Strategien habe ich, wenn ich in Stress gerate? Die Gelegenheit zum Rauchen auftaucht? Mache ich Sport? Gehe ich spazieren? Höre ich Musik? Unterhalte ich mich mit jemandem oder tue ich einen Moment gar nichts, sitze mit meinen Emotionen und halte es aus?
- Wie gehe ich mit allfälligen Rückfällen um? War’s das dann? Oder hänge ich mich wieder rein?
Denk dich so, wie du es dir wünschst
Ich wünsche mir natürlich, dass du das beste von dir denkst. Gross träumst. Und mit dieser Haltung arbeite ich auch während den Sitzungen. Ich kann aber nicht am Gras ziehen, damit es schneller wächst. Ich kann dir Fragen stellen, mit dir eine Art Traumreise machen, dich ermutigen, eine positive Grundhaltung dir gegenüber einzunehmen und die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass du schon sehr bald rauchfrei wirst. Denn wenn du dir das aufrichtig wünschst und offen und neugierig bist, kann es sein, dass Hypnose wirklich hilft. Vielleicht beim ersten Mal, vielleicht beim zweiten oder dritten Mal.
Fühl dich ganz frei, wie dein Vorgehen ist. Ich bin da und begleite dich von Herzen gerne.
Lass uns leicht und freudig an diese Sache rangehen.
Ich glaub an dich und bin aufrichtig daran interessiert, dass es dir gut geht.