Sich aufgehoben fühlen


Janine Aerni
am
Wir alle haben das Bedürfnis nach Zugehörigkeit
Einige von uns vielleicht mehr, andere weniger. Aber ganz ehrlich: Immer allein sein will wohl niemand. Warum fällst es uns manchmal schwer, sich dazugehörig zu fühlen?
Solide Basis
Was sicher förderlich ist: Du fühlst dich mit dir grundsätzlich wohl und bist mit dir im Reinen. Das muss ja nicht immer zu hundert Prozent zutreffen, aber sagen wir mal, du bist auf dem Weg dorthin. Da bin ich wohl nicht die erste, die das sagt, aber es ist das Fundament für alle Beziehungen und Verbindungen in deinem Leben. Es lohnt sich also, hier zu investieren.
Ein stimmiges Umfeld
Fühlst du dich grösstenteils in deinem Umfeld wohl? Beruflich, familiär, im Freundeskreis, in der Freizeit? Was würdest du gerne ändern? Du kannst noch so an dir arbeiten, aber wenn dir dein Umfeld nicht gut tut, wird’s schwierig. Hier finde ich es hilfreich, auf dein Bauchgefühl zu hören: In welcher Gesellschaft fühlst du dich wohl? Wo darfst du DU sein? Wo bekommst du etwas zurück?
Kann es sein, dass du Menschen hinterherläufst, die dich immer wieder verletzen? (“Ach was, das war doch bloss Spass!”- Fühlt sich aber nicht witzig an?) Lohnt sich das wirklich? Oder sind da Menschen, die dich gern haben, so wie du bist? Denen du nichts beweisen musst? Und die du auch magst?
Möchtest du gemocht werden um jeden Preis? (Passiert mir auch immer wieder). Wenn du dich selbst verleugnen musst, ist der Preis zu hoch. Habe nicht ich erfunden, finde ich aber ein prima Massstab.
Abstufungen
Es müssen nicht immer tiefgründige Begegnungen sein, alte Freundschaften oder anhaltende Verbindungen. Manchmal reicht auch ein Lächeln von einem fremden Menschen, damit eine Verbindung hergestellt wird. Ein liebes Wort, eine aufmunternde Geste. Du fühlst dich gesehen und angenommen. Oder du schenkst jemandem dieses Lächeln, diesen Blick, dieses Wort. Das tut doch einfach gut und wir fühlen uns nicht einsam.
Ich glaube eben, dass sich viele Menschen einsam fühlen. Und dass viele Menschen Strategien entwickeln, damit es weniger schmerzhaft ist. Sucht, Konsum, Verdrängen sind einige davon. Was wäre gesünder?
Einige Ansätze
Darüber reden, wie es dir geht und was du brauchst.
Dich sportlich betätigen, vielleicht in der Gruppe?
Spontan einem guten Gefühl nachgehen und das Kompliment aussprechen oder eine Person nach einer Verabredung fragen.
Raus in die Natur.
Jemandem bei etwas helfen.
Aufschreiben, wie es dir geht uns was du dir wünschst.
Kreativ tätig sein. Der Weg ist das Ziel, es muss kein tolles Produkt entstehen.
Ins Handeln kommen, ohne zu lange darüber nachzudenken.
Die Ansätze und meine Gedanken sind wie immer unvollständig. Was ich dir mitgeben will, ist: Du bist nicht allein mit dem Allein-Gefühl. Teile dich mit. Suche nach gesunden Möglichkeiten, dich verbunden zu fühlen mit anderen Menschen. Schaffe dir ein gutes Umfeld. Akzeptiere auch Momente, wo gerade niemand anderes Zeit hat für dich- du allein bist auch genug.
Und wer weiss: Vielleicht lernst du für dich wichtige Menschen erst kennen?